Abgeschlossene Forschungsprojekte NIKA - zur Förderung der Akzeptanz von Robotern

Im Haushalt helfen, die geistige und körperliche Fitness trainieren oder im Notfall den Alarm auslösen – Roboter bieten viele Vorteile für Seniorinnen und Senioren. Mit ihrer Unterstützung können sie möglichst lange im eigenen Zuhause wohnen bleiben. Angehörige und Mitarbeitende in Pflege und Betreuung können  entlastet werden. Doch wie muss ein Roboter konstruiert sein, damit Seniorinnen und Senioren seine Hilfe akzeptieren und sich mit dieser innovativen Technologie in ihrem Alltag wohlfühlen?

Dies erforschte das Projekt NIKA: "Nutzerzentrierte Interaktionsgestaltung für Kontextsensitive und Akzeptanzfördernde Roboter". Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über 3,5 Jahre gefördert. Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg koordinierte das Verbundprojekt, an dem vier weitere Partner aus Wissenschaft und Industrie beteiligt waren.
 

Roboter NIKA

 

Zunächst wurde untersucht, welche Gestalt der Roboter haben soll: menschenähnliche (humanoide), tierähnliche oder abstrakt aussehende robotische Systeme, die keinerlei Ähnlichkeit zu Lebewesen aufweisen. Studien im Rahmen der Anforderungsanalyse zeigten, dass die Teilnehmenden aus dem Betreuten Wohnen des Wohn- und Pflegezentrums Flugfeld größtenteils den humanoiden Roboter „Pepper“ bevorzugten. Pepper verfügt über „Künstliche Intelligenz“ (KI) und ist mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet.

Für Pepper entwickelte das Projektteam das Spiel „Scharade“, bei dem eine pantomimisch dargestellte Bewegung erraten werden muss, sowie ein Quiz. Das Besondere bei diesem Quiz: Es wurde personalisiert, d. h. manche Fragen beziehen sich direkt auf die Biografie oder Lebenswelt der älteren Menschen. So umfasst das Quiz z. B. Fragen zu Hobbys, beliebten Urlaubszielen oder Lieblingsfilmen der Seniorinnen und Senioren.

Pepper übernahm die Rolle des Moderators, lobte, motivierte oder regte zum Nachdenken an. Dabei stellte es sich als wichtig heraus, dass der Roboter angemessene Verhaltensweisen und Emotionen wie z. B. Lachen zeigt. Passende Reaktionen auf bestimmte Situationen wurden daher genau definiert und weiterentwickelt. Es entstand eine ganze Auswahl an verbalen und gebärdenhaften Verhaltensweisen, die zukünftig Entwicklerinnen und Entwicklern als universelle Sprache zwischen Mensch und Maschine zur Verfügung steht.

Die Bewohnerinnen und Bewohner waren im Zusammenspiel mit dem Roboter positiv gestimmt und konzentriert. Sie freuten sich, dass Pepper stets verfügbar ist. Menschliche Zuwendung bleibt selbstverständlich unersetzlich. Doch Roboter können Einsamkeit entgegenwirken, die Fähigkeiten der älteren Menschen fördern und somit Mitarbeitende und Angehörige entlasten. Gerade bei der Aktivierung im Rahmen der Betreuung bietet Pepper viele Vorteile. Mit dem Projekt wurde also ein wichtiger Beitrag für die Akzeptanz von Robotern geleistet.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktionsstrategien“ gefördert.

Juni 2018 - Dezember 2021

Projekt-Ergebnisse

Weitere Informationen

Das Projekt und seine Förderer

Logo NIKA
Logo Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektpartner

Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO), Stuttgart

Forschungs- und Transferpartner, Nutzerzentrierte Konzeption und Evaluation von Interaktionspatterns

Universität Stuttgart, Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagment (IAT), Stuttgart

Entwicklung einer Middleware für generische Roboterinteraktionen

C&S Computer und Software GmbH, Augsburg

Koppelung der Softwareplattform an die Pflegeplanung / Aufbau einer technischen Infrastruktur für die Design Patterns

Universität Tübingen, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW),

Ethische Analyse der Mensch-Roboter-Beziehung

Beteiligte Einrichtungen

Projektleitung

Tibor Vetter